Der Hauptstraße geht ein Licht auf
Wer abends an der hell erleuchteten Kreuzung nach Agios Nikolaos einbiegt, dem fallen die vielen Laternen rechts und links der Straße entlang des Gehwegs auf. 85 sollen es sein. Beinahe taghell erleuchtet, fährt man etwa eineinhalb Kilometer aufwärts bis zu einer gedachten Achse zwischen Bushaltestelle und Krankenhaus. Viel zu kurz sind die Laternen, um den Autofahrer nicht zu blenden.
Ab der Kreuzung ist es allerdings mit dem Lichtblick vorbei. Einsame, schwach leuchtende Glühlampen, in sechs Metern Höhe an den Holzmasten montiert, versuchen die Dunkelheit zu durchbrechen. Wie überall im Dorf, wie immer.
In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Projekt "Bürgersteig" realisiert - ähnlich wie in vielen Dörfer Griechenlands. Meist außerhalb auf den Zufahrtstraßen, selten in den Orten, obwohl gute Beleuchtung gerade dort Sinn machen würde.
In Agios Nikolaos sucht man vergeblich Spaziergänger auf den neuen, grau und rot gepflasterten Gehwegen. Wohin sollten sie auch gehen? Hinunter bis an die Kreuzung, an der es rechts nach Nikiti oder links nach Pirgadikia geht? Die "Volta" an warmen Sommerabenden, den typischen Spaziergang? Wohl kaum.
So bleibt zu guter Letzt nur ungläubiges Kopfschütteln, ob solcher Geldverschwendung. Dennoch: nehmen wir diese Straße als Symbol für eine leuchtende Zukunft von Agios Nikolaos, einer Zukunft mit einem Klärwerk für die Abwässer, umweltgerechter Müllentsorgung und endlich klares Trinkwasser aus den Wasserleitungen des Dorfes. Und für die Schulen unserer Kinder.