Baden Verboten in Nikiti / Chalkidiki

"Toursistenscheiße überfordert unsere Kläranlagen" konstatiert Bewohner.

Mehrere hundert Meter Sanstrand westlich des Hafens in Nikiti wurden in diesem Sommer von den Gesundheitsbehörden geschlossen.Mit Fäkalien stark verunreinigtes Abwasser verseuchte das Meerwasser. Wiederholte Ananlysen in den Monaten Juli und August 2023 ergaben eine akute Gesundheitsgefährdung für Badende, Schwimmer und Strandbesucher.

Katerina Zografou, stellvertretende Gouverneurin von Chalkidiki, tat sich sichtlich schwer, das Bade- und Schwimmverbot zu erlassen und zu begründen: "...die Entscheidung schwierig sei, da die Touristensaison im Gange sei, sie aber für die Sicherheit der Bürger als notwendig erachte".

Interessant ist die Wortwahl Zografou's: Sie spricht eher verharmlosend von 'Sicherheit', obwohl es tatsächlich eine akute Gesundheitsgefährdung für Kinder und Erwachsene ist.

Das Baden im Meer kann zu schweren Erkrankungen führen. Ein vergleichbarer Vorfall an Stränden im britischen Wales hatte vor einem Jaht beihnahe tötlichen Folgen. Eine Studentin erkrankte durch das mit E.Coli-Bakterien verseuchte Meerwasser. Meist beginnt es mit plötzlichen Magenkrämpfen und Durchfall und führt nicht selten zu einem Hämolytisch-Urämischen-Syndrom. Es droht akutes Nierenversagen. Auch am Strand in Wales war die Ursache ein übergelaufenes Klärwerk, hier allerdings verursacht durch Starkregen.

In Nikiti war es kein Starkregenereignis, das die die Kläranlage zum Überlaufen brachte. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass es seit der Inbetriebnahme der zweistufigen Kläranlage im Jahre 2000 wiederholt zu Betriebsstörungen kommt. Die Anlagen sind für diese Kapazitäten einfach nicht ausgelegt und können die Fäkalien aus der Kanalisation nicht mehr bewältigen, die durch die extreme Zunahme der Ferienwohnungsbebauung und der Explosion der Touristenzahlen in den Sommermonaten entstehen.Zusätzlich belasten auch noch die Abwässer aus den Zisternen vieler Ferienwohnungen die Kläranlage, die mit großen Tankwagen angeliefert werden.

Paris Ntemplas, Bürgermeister der Sithonia, bestätigt, was alle Bürger bereits wissen: dass das Problem in der biologischen Anlage auf die Überlastung der Wasserlast im August zurückzuführen sei.